Sabrina Schwanebeck-Schulz wusste zwar, dass sie an diesem Tag eine Spende entgegennehmen würde. Dass es ein solch namhafter Beitrag sein würde, wusste die Koordinationsfachkraft beim ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Gießen bis zum Schluss nicht. Umso größer war die Freude, als die Summe von 20.000 Euro auf dem großformatigen Scheck erschien. „Das ist ja großartig“, entfuhr es ihr, als Klaus Arnold von der Bürgerstiftung Mittelhessen das Schriftstück in Gänze präsentierte.
Der Betrag stammt aus der Dr. Ursula Türck-Frühauf-Stiftung, einem Stiftungsfonds der Bürgerstiftung Mittelhessen. Ziel ist es, Einrichtungen und Institutionen zu unterstützen, die Kinder behandeln und pflegen, die an tödlich verlaufenden Krankheiten leiden. Weiterhin sollen auch die ambulante Kinderhospizarbeit sowie Elternvereine, die Familienangehörigen Unterkunft im Umfeld ihrer kranken Kinder ermöglichen, in den Stiftungszweck einbezogen werden. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst passt also punktgenau auf den Stiftungszweck.
75 Prozent ihrer Einnahmen muss der ambulante Hospizdienst aus Spenden finanzieren. Von daher schafft der Betrag Planungssicherheit für den so wichtigen Dienst, der zahlreiche Familien entlastet. „Derzeit betreuen wir mit 30 Ehrenamtlichen zwölf Familien“, sagt die Fachkraft. Eine der Ehrenamtlichen ist Mechtild von Niebelschütz. Die langjährige Leiterin des Montessori-Kinderhauses im Wartweg erzählt von den ersten Familien, die sie als Ehrenamtliche betreut hat, und von den Herausforderungen, die Eltern und Kinder in dieser Lebenssituation zu tragen haben. „Isolation, die die Familien erfahren, ist ein riesengroßes Thema“, erzählt sie. Gespeist aus dem unterschiedlichen Alltag, der häufig aus Arzt- und Therapeutenbesuchen besteht, und den psychischen Herausforderungen, die Nicht-Betroffene in der Regel nicht nachvollziehen können. Auch da seien die Ehrenamtlichen eine große Stütze.
Der ambulante Kinder- und Jugenhospizdienst unterstützt Familien in der Stadt Gießen und im Landkreis. Die Helfer sind auf Wunsch auch dann noch für die Angehörigen da, wenn die Patientinnen und Patienten verstorben sind.
Auch für Klaus Arnold, Mitglied der Geschäftsführung der Bürgerstiftung Mittelhessen, war diese Spendenübergabe etwas Besonderes. Es sei ein starkes Signal an die betroffenen Familien, dass sie auch in Zukunft auf die Hilfe des ambulanten Hospizidienstes zählen können. „Es gibt Menschen, die an Sie denken“, sagte er den beiden Vertreterinnen und damit stellvertretend auch den betroffenen Familien.
Es seien gerade diese Momente, die der Bürgerstiftung Mittelhessen am Herzen liegen. Denn die Idee der Bürgerstiftung sei es, gesellschaftliche Vorhaben zu fördern, die im Interesse der Region und ihrer Bürger liegen, soweit öffentliche Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen.
Weitere Infos:
https://www.dkhv.de/kinder-und-jugendhospizdienste/giessen/
https://www.bstmh.de/dr-ulla-tuerck-fruehauf-stiftung/
Foto von Bürgerstiftung Mittelhessen: Klaus Arnold (von links) von der Bürgerstiftung Mittelhessen hat den Scheck in Höhe von 20.000 Euro an Koordinationsfachkraft Sabrina Schwanebeck-Schulz und die ehrenamtliche Helferin Mechtild von Niebelschütz übergeben.



